Koriander ist seit Jahrtausenden beliebte Gewürz- und Heilpflanze. Vermutlich das älteste Küchenkraut der Welt.
Koriander ist ein vielseitiges Kraut, das in Indien, China, und Ägypten seit Jahrtausenden nahrungsergänzend und in der Naturheilkunde eingesetzt wird. Schon im Grab des ägyptischen Königs Tutanchamun wurde Koriandersamen als wertvolle Grabbeigabe gefunden.
Koriander hat vielseitige Eigenschaften – von der Förderung der Verdauung über entzündungshemmende und antioxidative Wirkungen bis hin zu seinem Einsatz in der traditionellen Medizin – machen ihn zu einem wertvollen Bestandteil einer gesundheitsbewussten Ernährung und Naturheilkunde. Von der positiven Wirkung des Korianders wird in Sanskrit-Schriften und im Alten Testament berichtet, der antike Mediziner Hippokrates von Kos ernannte das würzige Kraut samt Samen zum Medikament.
Frische Korianderblätter als auch der Koriandersamen sollten, so oft es passt, ins Essen zugegeben werden.
Anwendung:
Kulinarische Verwendung:
Koriander wird weltweit in der Küche eingesetzt. Samen und Blätter des Korianders schmecken völlig unterschiedlich und werden auch ganz unterschiedlich in der Küche eingesetzt. Frische Blätter finden sich in Salaten, Salsas, Currys und als Garnitur, während die getrockneten Samen häufig in Gewürzmischungen und Marinaden verwendet werden. Gemahlener oder ganzer Koriandersamen gilt als gesundes Brotgewürz zusammen mit Anis, Fenchel und Kümmel. Einen besonders intensiven Geschmack bekommen die Koriandersamen ohne Fett in einer beschichteten Pfanne leicht angeröstet. Frischer Koriander und glatte Petersilie sehen sich sehr ähnlich, daher wird Koriander auch oftmals auch als "chinesische Petersilie" oder "arabische Petersilie" bezeichnet. Frischer Koiander sollte nicht mitgekocht, sondern final eingesetzt werden. Das Kochen ändert die Konsistenz der Blätter, macht sie ledrig. Jedoch zerfallen auch die Bitterstoffe, also der typische, für mache unangenehme, Gerschmack. Frisches Korianderkraut ist auch ein Hauptbestandteil der von den Kanaren stammenden Mojo verde.
Tee und Aufgüsse:
Koriandersamen können aufgekocht werden, um einen aromatischen Tee herzustellen, der traditionell zur Unterstützung der Verdauung und zur Beruhigung des Magens getrunken wird.
Einige frische Blätter oder/ und ein paar Samen mit heißem Wasser aufgießen, ggf. Fenchel und Zitronengras hinzufügen.
Naturheilkundliche Anwendungen:
In der traditionellen Medizin wird Koriander bei Verdauungsbeschwerden, Hautproblemen, leichten Infektionen oder zur Entgiftung des Körpers eingesetzt. Manchmal werden auch Korianderextrakte in Form von Nahrungsergänzungsmitteln angeboten.
Kosmetische Anwendung:
Aufgrund seiner antimikrobiellen und antioxidativen Eigenschaften findet Koriander auch in manchen Hautpflegeprodukten Anwendung, wo er zur Reinigung und als pflegender Zusatzstoff dienen kann. Koriander ist gut für den Teint, zB. mittels mit Aufguss getränktem Mulltuch. Alle gesundheitsfördernden Eigenschaften des Korianders kommen auch bei vielen Hautkrankheiten wie Ausschlägen oder Pilzerkrankungen zum Zuge.
Wirkung:
Verdauungsfördernd:
Koriander kann die Verdauung unterstützen, indem er krampflösend wirkt und Blähungen reduziert. Er regt die Produktion von Verdauungssäften an und kann bei Magen-Darm-Beschwerden hilfreich sein. Die antibakteriellen Eigenschaften können außerdem aktiv Linderung bei bakteriell bedingtem Durchfall schaffen. Die ätherischen Ölen wirken appetitanregend sowie verdauungsfördernd, können Speisen bekömmlicher machen – ähnlich wie Fenchelsamen.
Antioxidative Eigenschaften:
Die enthaltenen Flavonoide und ätherischen Öle wirken als Antioxidantien und schützen die Zellen vor freien Radikalen und stärken das Immunsystem. Besonders effektiv gegen Entzündungsbeschwerden im Körper und bei chronischen Krankheiten wie beispielsweise Rheuma.
Entzündungshemmend:
Einige Studien deuten darauf hin, dass Koriander entzündungshemmende Effekte haben könnte, was ihn in der Naturheilkunde bei entzündlichen Erkrankungen interessant macht.
Antimikrobiell:
Aufgrund der ätherischen Öle besitzt Koriander antimikrobielle Eigenschaften, die gegen bestimmte Bakterien und Pilze wirksam sein können. Koriander gilt als natürliches Antibiotikum: Das in frischen Korianderblättern und Koriandersamen steckende Dodecenal gilt als stärkste natürlich vorkommende antibakterielle Substanz mit antibiotischen Komponenten, die bakterielle Schädlinge wirksam bekämpfen können.
Blutzuckerregulierend:
Im Koriander sind Säuren enthalten, die Cholesterin aus dem Blut vertreiben und Venen und Arterien effektiv reinigen. Der Blutdruck und das schlechte Cholesterin wird gesenkt und gleichzeitig das gute Cholesterin erhöht. (Erweiterung der Blutgefäße). Es gibt Hinweise darauf, dass Koriander eine Ausleitung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse bewirkt und dazu beitragen kann, den Blutzuckerspiegel zu senken und zu stabilisieren. Dies kann Diabetikern (Typ 2) helfen, ihren Blutzuckerspiegel besser zu regulieren.
Verbessert die Nierenfunktion:
Koriandersamen sind wirksam bei der Behandlung von Harnwegsinfektionen, da sie die Filtrationsrate der Nieren verbessern und so eine schnellere Urinproduktion ermöglichen. Dies führt zu einer geringeren Wassereinlagerung im Körper und ermöglicht Giftstoffe und Mikroben auszuspülen.
Schmerzstillend und wärmend:
Ölbäder, Einreibungen und Massagen mit
Koriandersamenöl sind besonders wohltuend und wirken sogar schmerzstillend bei Arthrosebeschwerden, Muskelleiden oder Bauchschmerzen. Der Duft des ätherischen Koriandersamenöls wirkt innerlich wärmend und sorgt an kalten Tagen für wohlige Entspannung.
Hilft gegen Infektionen:
Das aus den Samen gewonnene ätherische
Koriandersamenöl gilt als keimtötende Substanz, insbesonders nicht uninteressant in Anbetracht der zunehmenden Antibiotika-Resistenzen. Es bekämpft Lebensmittelvergiftungen und hilft beispielsweise gegen Salmonellen.
Entgiftung des Organismus:
Koriander bindet die Moleküle von Giften und Schwermetallen, wie Quecksilber, und leitet sie aus dem Körper aus.
Eigenschaften:
Aroma und Geschmack:
Koriander zeichnet sich durch ein unverwechselbares, leicht zitroniges Aroma aus, das sowohl süße als auch würzige Noten aufweist. Dabei wirken die frischen Blätter (Cilantro) und die Samen unterschiedlich. Während die Blätter ein intensiveres Aroma haben, sind die Samen eher mild-würzig. Geschmacklich gesehen ist der frische Korinder eine kontroverse Pflanze.
Forscher fanden heraus, dass das persönliche Geschmacksempfinden des Krauts genetisch bedingt ist.
Je nach Veranlagung kann Koriander also ein richtiger Genuss sein – oder ziemlich unangenehm schmecken.
Nomen est omen:
Der Name Koriander (Echter Koriander), griechisch Κορίανδρον το ήμερον, auch „Wanzendill“ genannt, stammt von den griechischen Wörtern kóris (Wanze) und ánitho (Dill) und soll offensichtlich den Geruch des Korianderkrauts abbilden.
Chemische Zusammensetzung:
Die Pflanze enthält ätherische Öle (wie Linalool), Flavonoide, Terpene und andere sekundäre Pflanzenstoffe. Diese Inhaltsstoffe sind nicht nur verantwortlich für den charakteristischen Geschmack, sondern vor allem für die potenziellen gesundheitsfördernden Eigenschaften.
Nährstoffgehalt:
Koriander liefert Vitamin C, Kalzium und einige B-Vitamine sowie Mineralstoffe (wie Kalium, Magnesium und Eisen), Vitamin E, Eugenol, Cumarine und Flavonoide, sowie Geraniol und Gerbstoff.
Planznachbarn für Koriander:
Gute Nachbarn im Garten: Ingwer, Chili, Kohl und Salat. Wenig gut sind in unmittelbarer Pflanznähe: Schnittlauch, Gartenkresse, Petersilie und Karotten.